Freitag, 23. Januar 2009

23. Hofbräuhaus auf tibetisch


23.1 Auch das DWBN - Chat tanzt

Auch dort füllt sich alles. Die Mädels kommen.

Es ist mal wieder soweit, der Karma-Rappel. Auslöser ist Karma Gön. Die Folge ist eine emotional aufgeladene Email von mir im Chat. In dieser coolen theoretisch abgehobenen Boygroup.
Zuerst war das Schweigen groß, dann kommen lauter E-Mails von Frauen als Antwort. Wenn ich mir eine Blöße gebe und überlebe es, dann könnte ich das auch.

Der Mann ist gebrochen.
Zum ersten Mal nehmen die Frauen aktiv teil. Sie verlieren ihre Scheu. Die piepsenden Mäuschen. Sie konnten mir antworten, denn schlimmer, involvierter und emotionaler konnte ihre Post ja gar nicht werden.
Jetzt war der Chat gemischt. Ab jetzt war der Platz da für weibliche Hinweise und Weisheit. Sie waren jetzt genauso wichtig. Und Mann und Frau können sich trauen, auch mal unreflektierte, dumme Fragen zu stellen.

23.2 Das Zentrum tanzt mit
Inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, dass das Chat meine quasi-Zentrum wird. Doch in diesem Moment wird es wahr: Das Zentrumsproblem fügt sich. Berlin Klassik ist in Planung. Das Zentrum Berlin (später Berlin Klassik) wird konkret. Ein rollstuhlgerechtes Zentrum in Berlin, genau richtig für den Praxisschub, den das Treffen mit Karmapa ausgelöst hatte. Jetzt wird es einen Ort geben, an dem ich mit meinem Geist arbeiten kann. Für Karmapa. Mit welchem Aspekt meines Geistes werde ich am Besten für Karmapa arbeiten??? Das war meine größte Frage.

23.3 Auch München gehört zum Tanz
Karmapa fährt weiter nach München. München? - Warum denn nicht! Das wird schon klappen. Alles fügt sich in diesem Jahr. Letztes Jahr war mir dieses Vertrauen noch unbekannt.

Die Voraussetzung war nicht gut, die Hälfte meines Teams war krank, die andere Hälfte im Skiurlaub. Eigentlich hätte ich mir den Kopf zerbrechen müssen, wo ich Begleitung herkriege, aber alles klappt sofort auf Anhieb beim ersten Anlauf. Inka und Ole kommen. Mit Ole war auch Chuluk dabei. Sie ist keine Buddhistin, völlig unbeteiligt. Chuluk ist lesbisch, eine Querdenkerin. Die Ole-Schüler gehören zum Main-Stream. Gleich, nach dem sie Karmapa das erste Mal gesehen hat, entdeckt sie ihre Liebe zu ihm. Inka und Chuluk werden später beide Zuflucht nehmen. Auch hier wirkt das Kraftfeld.

23.4 Gemeinschaftsgefühl
Alles tanzt nach Choreographien. So wie schon in Düsseldorf. Nur noch gelöster.

Jeder scheint sich zu freuen, mich zu sehen. Jeder freut sich, dass ich es geschafft habe, zu kommen. Küsse auf den Mund, die gehören dazu. Das habe ich mir immer gewünscht. Im Kraftkreis von Karmapa scheint ihre Scheu vor mir verflogen zu sein.

Alles passt. Alles ist mühelos. Und kommt ohne Mühe. Das Kraftfeld umgibt alle. Es ist spürbar, das Mandala ist greifbar.
Fett

23.5 Hofbräuhaus
Karmapa bittet zum Tanz im Hofbräuhaus. Das hat schon was von Clash der Kulturen, Denis. Bayern meets Tibet. Das Herzstück der bayrischen Kultur und mittendrin. Ein Meer aus roten Roben und Khatangs.

23.6 Das Programm ist mir egal
Ganz anders als bei den ersten Einweihungen. Diesmal erwarte ich nichts. Hauptsache bei Karmapa sein. Hauptsache in seiner Präsenz sein. Das Richtige wird dann geschehen. Alles ist perfekt, solange er da ist.

Jede Anstrengung ist unnötig. Ich muss nichts organisieren. Ich kann einfach relaxen und genießen.

23.7 Das steht an
Immer mehr Menschen strömen ins Hofbräuhaus. Der Platz wird knapp. Caty bittet darum, dass seine Schüler ihre Plätze räumen, damit mehr Platz ist. Das wäre so unvorstellbar für mich. Ich könnte nicht darauf verzichten, in seiner Präsenz zu sein.

Aber dahin würde ich gerne kommen. Irgendwann muss das sein, damit die Entwicklung voll werden kann. Das kann ich jetzt noch nicht. Aber es ist wohl das Nächste, was zu lernen ansteht.

23.8 Mahamudra-Wünsche
Karmapa gibt unter anderem Lung auf die Mahamudra-Wünsche des 3.Karmapa. das past so gut zu meinem Osterkurs. Mein erster Kurs. Mein einziger Kurs bis jetzt. Der Mahamudra-Kurs von Ole über die Verse der Mahamudra-Wünsche des 3.Karmapa.
23.9 Ein Boddhisattva-Name von Karmapa
Karmapa gibt mir Antwort auf die Frage, mit welchem Aspekt meines Geistes ich am Besten arbeiten kann. Für mich zeigt Karmapa mit dem Boddhisattva-Namen, den er mir gibt, wie ich die Kraft am Besten nutzen kann.

Cathy verteilt die Namen. Meiner heißt Wangmo. Ich schaue Hanna fragend an. Female Power, übersetzt Hanna und lacht.

Ob Cathy die Karten verwechselt hat? Gerade ich und weibliche Kraft! Das was ich am besten nutzen kann, um die Lehre, für die er steht, umzusetzen. Der Boddhisattva-Name kann aber auch mir helfen, meine Potentialität zu verwirklichen: Ich muss mich doch im Moment langsam von der Vorstellung verabschieden, dass ich weibliche Kraft besitze, Denis.

Anyway - Wenn das innerhalb Karmapas Mandala passiert, kann das kein Zufall sein. Das wird schon einen Sinn haben. Auch wenn ich den jetzt noch nicht sehe.

23.10 Höhepunkt
Bevor Karmapa mir den Boddhisattva-Namen gibt, schneidet er mein Haar. Das ist so wichtig für mich. Er nimmt mich als Schüler an. Ich fühle mich so bedeutend. So wahrgenommen. Ich bin etwas wert. Ich bin sicher, er erkennt mich. Sieht er die Veränderung von Düsseldorf zu München? -Ich werde meditieren für ihn. Und arbeiten für ihn. Das nächste Mal, wenn er mich sieht, soll er meine Entwicklung spüren. Seine Freude ist Motivation genug. Jetzt gibt es ein Band.

Ich hatte gelesen, es gibt zwei Gründe, um zu meditieren: 1.Suche nach Auswegen aus dem Leiden. 2. Inspiration.
Nun wusste ich, wie das gemeint war. Ein großer Lehrer inspiriert, ist Motivation und Praxisschub.

23.11 Karmapas Segen
Der Segen von Karmapa mit den Händen. Die Hände des Buddha. Das ist für mich die intimste Berührung, im Gesicht. Behinderte sind Kopfgeburten, Denis.

Als Karmapa mir den Segen gibt, kommt er auf die Rollstuhlfahrer zu, die im Gang stehen. Ich sehe ihn von Angesicht zu Angesicht. Beim Streaming denke ich immer, warum schaut ihm denn bloß niemand in die Augen? Wissen sie denn gar nicht, welche Möglichkeiten sie vergeuden.

Uff. Keine Segenswasserprozedur. Kein Stress, der ablenkt, Karmapa nimmt das gesicht von jedem in die Hand. Eine unzerstörbare Verbindung entsteht.

Chulug und ich sitzen einfach nur da und sehen dem Karmapa beim Segnen zu. Vermutlich sehen wir ihn so schnell nicht wieder. Versuchen, den Kraftkreis festzuhalten. Vielleicht ist es möglich, das Gefühl der Präsenz auf Vorrat zu erhalten.

23.12 Alles, was ich mir gewünscht habe
Vermutlich werde ich ihn nicht sehen, aber ich habe ihn gesehen. Und zumindest das Gefühl des Angekommenseins. Ich werde es überall mit hinnehmen.

Ich habe Karmapa erlebt.
Ich weiß es klingt blöd, Denis. Aber in diesem Augenblick erschien es mir, als ob ich das erreicht hätte, was es in diesem Leben zu erreichen gibt. Ich war am Ziel meiner Wünsche und Hoffnungen.Wenn jetzt das Ende kommen würde, Denis, dann wäre nichts mehr offen.

23.13 Dazu gehört
Dieses eine Mal hatte ich dazu gehört. ich war ein Teil des Mandalas gewesen. Ein Teil des Ganzen. Niemand konnte mir das mehr wegnehmen.


copyright* piri schmidt





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